In einer aktuellen Publikation „The Artificial Intelligence revolution: sector perspectives” erläutern Vincent Mortier, Amundi Group CIO und Monica Defend, Head of the Amundi Investment Institute, in welchen Branchen die Künstliche Intelligenz (KI) schnelle Wettbewerbsvorteile bringen kann und wo es zu Disruptionen kommt.

Die Künstliche Intelligenz wird sich wohl langfristig positiv auf die Produktivität und das BIP-Wachstum auswirken. Dies wird jedoch nicht in allen Sektoren linear geschehen, insbesondere in der aktuellen Startphase. Diejenigen Unternehmen, die bereits in großem Umfang in KI-Technologie investieren, werden am ehesten Vorteile bei ihren Umsätzen und/oder ihrer Rentabilität sehen. Aber es wird auch Enttäuschungen geben. Der Wettbewerbsdruck wird steigen und wegen des damit verbundenen Kostendrucks werden auch fragwürdige Geschäftsmodelle am Markt auftauchen.

Angesichts der steigenden Erwartungen an KI haben der Tech-Sektor und die US-Mega-Caps lange Zeit eine starke Outperformance erzielt, was zu einer immer höheren Marktkonzentration geführt hat und, die zu einem Investitionszyklus bei KI-Technologien führte. Aber wie wir aktuell an den Markturbulenzen sehen: Es wird Gewinner und Verlierer geben.

Vier KI-Unternehmenstypen am Markt

Um erfolgreiche Unternehmen zu identifizieren, teilt Amundi Unternehmen in vier KI-Typen ein: Technologieanbieter, Technologie-Enabler also Ermöglicher, Anwender und Disruptoren. Die Anbieter von KI-Technologien, z. B. Halbleiterunternehmen, sind die frühen Gewinner, die gut positioniert sind, um die robuste KI-Nachfrage zu nutzen, während die Enabler von KI-Technologien, wie z. B. Hyperscaler/Cloud-Anbieter oder Rechenzentren, stark in KI investieren und derzeit den Großteil der führenden KI-Grafikprozessoren kaufen. Die KI-Anbieter sind die Unternehmen, die KI bereits nutzen, um ihr Geschäft umzugestalten, während die KI-Disruptoren neue Marktteilnehmer sind, die Geschäftsprozesse durch den Einsatz von KI-Technologien für eine größere Skalierbarkeit verändern werden.

Um zu den "Gewinnern" zu gehören, muss ein Unternehmen nicht nur frühzeitig in KI investieren, sondern auch über einen proprietären, also firmeneigenen Datenvorteil, einen Wettbewerbsvorteil aufgrund seiner Marktposition und die Fähigkeit zur erfolgreichen Innovation verfügen. Andernfalls könnten die Vorteile, die sich aus dem Einsatz von KI-Technologien ergeben, durch die Konkurrenz zunichte gemacht werden. Unserer Ansicht nach werden die künftigen Gewinner am ehesten unter den bestehenden, im Wettbewerb vorne liegenden Unternehmen zu finden sein.

Vorteilhaft für Investments sind die Branchen, in denen die KI über die technischen Voraussetzungen und die passenden Zulieferer hinaus einen großen Einfluss haben könnte, wie z. B. Software und Services, Medien und Entertainment, Professional Services sowie die Industrie. Wir betrachten aber auch Bereiche, in denen KI zwar eine wichtige Rolle spielen wird, die langfristigen Auswirkungen auf Wachstum und Margen jedoch noch ungewiss sind. Dazu gehören die Finanzbranche, die zu den Early Adopters gehört, und das Gesundheitswesen, das bereits beträchtliches Kapital in KI investiert.

Sechs Monate im Finanzsektor sind schon Langfristperspektive

Amundi Technology hat in den letzten sechs Monaten Gespräche mit Führungskräften aus dem Finanzdienstleistungssektor geführt. Zum Beispiel wurde im Gegensatz zu früher generative KI in fast jedem Gespräch angesprochen. Darüber hinaus wurde das rasante Tempo des Wandels hervorgehoben, mit dem die Unternehmen heute konfrontiert sind. Jeder Zeitrahmen für die Optimierung von Geschäftsplänen, der sich über sechs Monate hinaus erstreckt, wird von diesen Führungskräften als langfristig angesehen. Dieses Tempo hat dafür gesorgt, dass die besten Unternehmen Partner suchen, die sie bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen unterstützen. Insbesondere wiesen die Gesprächspartner darauf hin, wie wichtig es sei, KI einzusetzen, um die Macht der eigenen Daten zu nutzen, da einige der KI-Technologien zur Massenware werden. KI kann standardisierte Dinge sehr gut erledigen, hat aber möglicherweise Schwierigkeiten, wenn es um spezifische Anforderungen geht.

Die vollständige Publikation finden Sie im Amundi Research Center.*

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