In den „Amundi Global Investment Views – Juni 2024“* präsentieren Vincent Mortier (Group CIO) und Matteo Germano (Deputy Group CIO) ihre aktuellen Einschätzungen zur globalen Wirtschaft, zu den wichtigsten Wirtschaftsräumen und den aktuellen Investmentchancen.

Ausweitung der Rallye auf Europa

Aktien und auch Rohstoffe wie Gold erreichten im Mai historische Höchststände. Die Aktienrallye weitete sich auf Europa, das Vereinigte Königreich und China aus, nachdem die US-Notenbank den Weg für Lockerungen geebnet hatte. Auch die US-Inflation trug zur guten Stimmung bei. Auf der anderen Seite waren die Unternehmensgewinne in den USA und Europa besser als erwartet. In nächster Zeit werden die Zentralbanken, das Verhältnis zwischen Inflation und Wachstum, die Ertragsstärke und die geopolitischen Risiken die Weltwirtschaft und die Märkte bestimmen:

  • Leicht verbesserter Ausblick. Wir heben die diesjährigen Wachstumserwartungen für die Eurozone und das Vereinigte Königreich aufgrund der Binnennachfrage und der nachlassenden Inflation an. Die USA dürften in der ersten Jahreshälfte stabil bleiben, aber das nachlassende Lohnwachstum und Zahlungsrückstände der Konsumenten könnten die Wirtschaft in der Folge belasten.

Vorübergehende Entkopplung der Fed von Europa. Der Rückgang der Inflation in Europa und im Vereinigten Königreich wird es den Zentralbanken ermöglichen, die Zinssätze zu senken, möglicherweise noch vor der Fed. Die Inflationsdaten in den USA sind für die Entscheidung der Fed über den Zeitpunkt der ersten Zinssenkung auschlaggebend. Wir rechnen in diesem Jahr mit Zinssenkungen von 75 Basispunkten.

Die geopolitische Rivalität zwischen den USA und China erfordert ein strategisches Umdenken in Europa. Es ist unwahrscheinlich, dass sich Europa von den USA oder China völlig entfremden wird, da beide für den Handel wichtig sind. Die Region muss auch ihre Prioritäten in Bezug auf fiskalische Impulse und Nachhaltigkeit, niedrige Produktivität (im Vergleich zu den USA) und Investitionen im Zusammenhang mit dem grünen Wandel, der die fiskalische Lücke schließen könnte, ausbalancieren. 

Gemischtes Bild für China. Vorübergehende Entlastungsmaßnahmen zur Ankurbelung des Immobiliensektors lösen das Hauptproblem der schwachen Nachfrage nicht. Die Exporte waren jedoch ermutigend, was uns dazu veranlasst, diese beiden Faktoren im Auge zu behalten.

Die Märkte werden sich voraussichtlich innerhalb einer gewissen Bandbreite bewegen, wobei es zu Volatilitätsschüben kommen kann, wenn sich die Inflation beschleunigt oder die geopolitischen Risiken eskalieren. Im Folgenden erläutern wir unsere wesentlichen Überzeugungen für die verschiedenen Anlageklassen:

  • Da sich das spätzyklische Umfeld bestätigt, bleiben wir für Aktien leicht positiv gestimmt, mit einigen regionalen Anpassungen. Bei den Industrieländern gehen wir gegenüber Japan von einer positiven zu einer neutralen Haltung über. Wir sehen Spielraum für eine Neugewichtung zugunsten des Vereinigten Königreichs, europäischer Small Caps und der USA. Während die USA starke Unternehmensgewinne aufweisen, dürfte Europa von dem moderat robusten wirtschaftlichen Umfeld und den Zinssenkungen profitieren. Bei Staatsanleihen sind wir für die USA und Kerneuropa sowie für Italien positiv gestimmt. Bei den Unternehmensanleihen sind die Bewertungen im Euro-Investment-Grade-Bereich attraktiv. Wir halten auch Ausschau nach selektiven Chancen in den Schwellenländern und sehen Öl als Schutz vor geopolitischen Risiken.

Anleihen: Wir behalten aufgrund der nachlassenden Inflation in den USA unsere konstruktive und aktive Haltung für US-Staatsanleihen bei. Während wir für britische Staatsanleihen positiv gestimmt sind, bleiben wir für Europa neutral und für Japan zurückhaltend. Die Anleihenmärkte haben die Neuemissionen in den USA in diesem Jahr sehr gut aufgenommen, dank der attraktiven Renditen, die derzeit erzielbar sind, bevor die Fed die Zinsen senkt. Dies ist ein wesentliches Risiko, denn falls die Inflation hartnäckig bleibt, könnte die Fed gezwungen sein, die Zinssenkungen zu verzögern. Das könnte sich auf die Stabilität von Unternehmen mit niedriger Qualität und übermäßiger Verschuldung auswirken. Daher bevorzugen wir sowohl in Europa als auch in den USA Investment Grade gegenüber Hochzinsanleihen.

  • Im Aktienbereich sehen wir Rotationsmöglichkeiten hin zu Segmenten, die hohe Ertragskraft und attraktive Bewertungen bieten. Daher meiden wir die teuren Wachstumstitel und US-Megacaps. Stattdessen bevorzugen wir gleich gewichtete Indizes und sind offen dafür, uns auf der Suche nach Qualität auch Titel mit geringerer Marktkapitalisierung anzusehen. Was die Sektoren betrifft, gefallen uns die Banken und wir sehen uns den Energiesektor an. In Europa halten wir eine ausgewogene Positionierung mit defensiven und zyklischen Titeln aufrecht. Unsere generelle Tendenz zu Value- und Qualitätsaktien bleibt bestehen. 

Schwellenländeranleihen bieten vielfältige Chancen. Wir bevorzugen nach wie vor Hartwährungsanleihen gegenüber Anleihen in lokaler Währung. Aus regionaler Sicht gefallen uns Lateinamerika und EMEA (Ungarn, Südafrika) aufgrund des robusten Carry. Asien ist eine weitere wichtige Quelle für länderspezifische Chancen, wobei Länder wie Indien hervorstechen. Auch bei den Aktien bleiben wir positiv eingestellt.

Die vollständige Publikation „Amundi Global Investment Views – June 2024“ in der englischen Originalfassung finden Sie im Amundi Research Center.*

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