Amundi CIO Views – März 2020: Das Risiko leicht reduzieren, Einstiegspunkte suchen

Montag, 09. März 2020

Märkte

In den „Amundi Global Investment Views – Jänner 2020“ präsentieren Pascal Blanqué (Group Chief Investment Officer) und Vincent Mortier (Deputy Group Chief Investment Officer) ihre aktuellen Einschätzungen der globalen Wirtschaft, der wichtigsten Wirtschaftsräume und der Investmentchancen.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

Das Risiko leicht reduzieren, Einstiegspunkte suchen

Die Verbreitung des Coronavirus außerhalb Chinas hat in den letzten Handelssitzungen die „Risky Assets“ erschüttert. In den Märkten, die in des vergangenen Wochen historische Höchststände erreicht und sogar psychologische Schwellenwerte überschritten hatten, kam es zu Gewinnmitnahmen. Die Atmospähre der Angst blieb konstant hoch. Dies zeigte sich vor allem bei den sogenannten „sicheren Häfen“ US-Dollar, US-Staatsanleihen und Gold. Das deutet darauf hin, dass die Anleger nach wirksamen Absicherungsstrategien gesucht haben. Unser zentrales Szenario ist eine vorübergehende Verschlechterung des globalen Wirtschaftsbildes im ersten Quartal dieses Jahres mit einigen möglichen Auswirkungen auf das zweite Quartal, da ein unter den Erwartungen liegendes globales Handelswachstum letztlich die Industrieproduktion und das verarbeitende Gewerbe beeinflusst und es gibt Auswirkungen auf die interne Nachfrage. Danach sollten wir im weiteren Jahresverlauf eine Erholung sehen. Insgesamt haben wir die globale Wachstumsprognose von 3,2% auf 3,0% herabgestuft.

Das Hauptrisiko besteht jetzt eindeutig darin, dass die jüngste Selbstgefälligkeit des Marktes in „instinktgetriebene“ Reaktionen umschlägt. Der gute Lauf bei „risky assets“ wurde von Anlegern vorangetrieben, die glauben, dass (1) die Corona-Episode nur vorübergehend sein wird (was auch unser zentrales Szenario ist), (2) eine sich verschlechternde Situation mehr Maßnahmen der Zentralbank (CB) auslösen wird und die (3) davon ausgehen, angesichts der Bewegungen bei Safe-Haven-Vermögenswerten keine Alternative haben. Daher sollten wir mit Gewinnmitnahmen, kurzfristiger Marktvolatilität und Überreaktionen rechnen.

Ein taktischer Schritt in Richtung Neutralität des Risikoexposures und eine Erhöhung der Absicherung dürfte eine gute Strategie sein, um durch diese Phase zu steuern. Darüber hinaus kann die Entwicklung im Zusammenhang mit dem Coronavirus als ein Weg gesehen werden, Einstiegspunkte in einigen Bereichen der Märkte zu nutzen, wie beispielsweise – entsprechend unseren Überzeugungen – die zyklische Value-Komponente in europäischen Aktien (bereits attraktiv, aber jetzt noch attraktiver), EM-Aktien (etwa Länder mit starker Inlandsnachfrage) und EM-Währungen. All diese Geschichten werden wieder im Fokus stehen, wenn die Corona-Schlagzeilen aufhören. Darüber hinaus werden sinkende Renditen in den Kernländern wahrscheinlich die Suche nach Unternehmensanleihen oder nach renditestärkeren Staatsanleihen in Emerging Markets und in Industrieländern (z. B. Italien) wieder in Gang bringen. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass Zentralbanken und Regierungen, wenn sich die Situation verschlechtert, anfangen könnten, massiv Impulse zu setzen. Die jüngste außerplanmäßige Zinssenkung der Fed um 50 Basispunkte zwischen den Sitzungen ist ein Schritt in diese Richtung.

 

Da die wesentlichsten Risiken und Chancen im Bereich der Unternehmensanleihen liegen, lautet die Hauptfrage für Anleger: Inwieweit wird das Coronavirus nicht-idiosynkratische Störungen verursachen? Wir erwarten Widerstandsfähigkeit auf dem Anleihenmarktmarkt, insbesondere bei EU Investment Grade Anleihen, aber mit Unterschieden zwischen Namen guter und Namen schlechter Qualität, welche unter Stress geraten könnten. Das unterstreicht die Notwendigkeit, Unternehmensanleihen noch intensiver zu prüfen, den Schwerpunkt auf eine Bottom-up-Analyse zu legen und der Liquidität verstärkte Aufmerksamkeit zu widmen.

Langfristig gesehen werden durch das Coronavirus einige bereits bestehende Trends verstärkt:

  • Die De-Globalisierung und der Rückgang des Welthandels sollten Anlagethemen unterstützen, die sich lokal und unabhängig von externen Einflüssen weiterentwickeln können, wie zum Beispiel von der Inlandsnachfrage getriebene Schwellenländer oder eine Konzentration auf mehr inländische Real Assets.
  • Niedrige Zinsen im Gleichgewicht. US-Treasuries bieten eine mögliche Abfederung für den Fall von Rückgängen bei „risky assets“. Aber um diese Funmktion zu erfüllen, muss das Durationmanagement asymmetrisch sein. Es ist viel riskanter, eine kurze Duration zu haben als eine lange, da besonders lange US-Treasuries eine klare Absicherungsfunktion erfüllen können (fallen die Aktien, suchen die Anleger „sichere Häfen“, die dann steigen und die Kursverluste aus den Aktien abfedern können). Die Anleger sollten auf die ersten Anzeichen einer Veränderung der Gleichgewichtszinsen aufmerksam achten.

Die vollständige Publikation „Amundi Global Investment Views – February 2020“ in der englischen Originalfassung finden Sie im " Amundi Research Center *"

*Bitte beachten Sie, dass der oben angeführte Link eine Website öffnet, deren Inhalt nicht von der Amundi Austria GmbH kontrolliert und verantwortet wird. Durch die Nutzung des Links bestätigen Sie das Lesen und Ihre Zustimmung zu den folgenden Hinweisen:  

Wichtige Hinweise: Dies ist eine Marketingmitteilung. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung von Investmentfonds, Wertpapieren, Indizes oder Märkten zu. Diese Unterlage darf nicht an „U.S. Persons“ gemäß Regulation S des U.S. Securities Act von 1933 weitergegeben werden. Das verlinkte Dokument stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Anteilen eines Investmentfonds oder zum Bezug einer Dienstleistung dar. Die geäußerten Ansichten bezüglich der Markt- und Wirtschaftstrends sind die des Autors und nicht notwendigerweise von Amundi Asset Management und können sich jederzeit aufgrund von Markt- und anderen Bedingungen ohne Verständigung ändern. Die Informationen, Einschätzungen oder Feststellungen in diesem Dokument wurden auf Basis von Informationen aus Quellen erstellt oder getroffen, die nach bestem Wissen als verlässlich eingestuft wurden. Es kann nicht garantiert werden, dass Länder, Märkte oder Sektoren sich wie erwartet entwickeln. Diese Ansichten sollten nicht als Anlageberatung, Wertpapierempfehlungen, Finanzanalyse oder als Hinweis auf den Handel für ein Produkt von Amundi Asset Management angesehen werden. Investitionen bergen gewisse Risiken, darunter politische Risiken und Währungsrisiken. Die Anlagerendite und der Wert des investierten Kapitals können sowohl sinken als auch steigen und auch den Verlust des gesamten investierten Kapitals zur Folge haben. Es wird weder ausdrücklich noch implizit eine Aussage oder Zusicherung über die Richtigkeit oder Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen abgegeben. Amundi Asset Management übernimmt keine Haftung für jeglichen Verlust, der direkt oder indirekt aus der Verwertung jeglicher in diesem Dokument enthaltenen Information entsteht. Die Prospekte und die Informationen für Anleger gemäß §21 AIFMG sowie die Kundeninformationsdokumente (KID) für alle von Amundi Austria GmbH in Österreich öffentlich angebotenen Investmentfonds in ihrer jeweils aktuellen Fassung stehen den Interessenten unter www.amundi.at  in deutscher bzw. in englischer Sprache zur Verfügung.

Datenschutzhinweis: Mit unseren Presseaussendungen informieren wir Sie bei passender Gelegenheit über unsere Einschätzungen zu aktuellen Kapitalmarktthemen bzw. anlassbezogen über aktuelle Entwicklungen in Zusammenhang mit unserem Unternehmen oder der Amundi Gruppe, da Ihre Tätigkeit als Medienvertreter für unsere Öffentlichkeitsarbeit relevant ist. Ihre in diesem Zusammenhang von uns gespeicherten personenbezogenen Daten (Name und E-Mailadresse) werden wir ausschließlich für diesen Zweck verwenden und nicht an Dritte weitergeben. Sie haben das Recht, Auskunft über Ihre von uns gespeicherten Daten zu erhalten, diese berichtigen oder löschen zu lassen bzw. der weiteren Verarbeitung Ihrer Daten zu widersprechen. Hierzu oder falls Sie keine Zusendung mehr erhalten wollen, kontaktieren Sie uns bitte unter presse.austria@amundi.com. In diesem Fall werden wir Ihre bei uns gespeicherten personenbezogenen Daten umgehend löschen. Außerdem haben Sie das Recht, sich ggf. an die zuständige Datenschutzbehörde zu wenden. Verantwortliche für die Datenverarbeitung ist die Amundi Austria GmbH, Schwarzenbergplatz 3, 1010 Wien. Weitere Informationen zum Umgang der Amundi Austria GmbH bzw. der Amundi Gruppe mit personenbezogenen Daten finden Sie auf unserer Webseite www.amundi.at unter „Rechtliche Hinweise & Impressum“.