Amundi CIO Views – Dezember 2020: Vorzeitige Weihnachtsgeschenke beflügeln die Märkte

Donnerstag, 10. Dezember 2020

Märkte

In den „Amundi Global Investment Views – December 2020“ * präsentieren Pascal Blanqué (Group Chief Investment Officer) und Vincent Mortier (Deputy Group Chief Investment Officer) ihre aktuellen Einschätzungen der globalen Wirtschaft, der wichtigsten Wirtschaftsräume und der Investmentchancen.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

 Vorzeitige Weihnachtsgeschenke beflügeln die Märkte

 Zum Jahreswechsel hin sorgen an den Märkten zwei Nachrichten für Optimismus. Die erste kommt aus den USA, wo die Märkte den Sieg von Joe Biden ohne eine wirkliche „blaue Welle“ als optimales Ergebnis betrachten (blau ist die Farbe der Demokratischen Partei). Ein republikanisch kontrollierter Senat und selbst ein 50:50 Senat würden es dem neuen Präsidenten sehr schwer machen, extreme Maßnahmen in Form von Mehrausgaben, Gesetzesverschärfungen und Steuererhöhungen durchzusetzen. Gute Nachrichten kamen auch von Pfizer/BioNTech und Moderna, die hochwirksame Impfstoffe entwickeln. Auch andere Studien geben zunehmend Anlass zum Optimismus.

 Beide Nachrichten haben jedoch auch Schattenseiten: Die Märkte unterschätzen die Gefahr, dass Biden dem radikaleren Teil seiner Partei Zugeständnisse machen muss. Was die Impfstoffe betrifft, so steht eine Bestätigung ihrer Wirksamkeit noch aus. Das wahrscheinlichste Szenario ist ein „Stop and Go“, bei dem das Virus den Ton angibt, bevor sich die Wirtschaft erholen kann.

 Bisher ein gutes Jahresergebnis für die Börsen

Im laufenden Jahr liegen die meisten „Risky Assets“ im Plus – trotz der Kurseinbrüche im März. Betrachtet man die Umstände dieses außergewöhnlichen Jahres, ist das ein sehr gutes Ergebnis. Die Märkte gehen davon aus, dass Bidens Sieg und der „fast“ verfügbare Impfstoff die Weltwirtschaft ankurbeln können. Da jedoch insbesondere in Europa noch eine zweite Welle rollt, dürfte die Erholung weder schnell noch besonders weitreichend sein. Daher können Anleger aus unserer Sicht auch weiterhin mit niedrigen Zinsen rechnen, trotzdem dürfte in naher Zukunft das Wachstum wieder anspringen. Die Zentralbanken greifen den Märkten also weiterhin unter die Arme. Regierungen müssen nach unserer Auffassung jedoch weiterhin mit ihren Zentralbanken an einem Strang ziehen. Wegen der zweiten Welle werden in vielen Ländern die Haushalte aufgestockt, außerdem steigt der Druck auf die EU, ihren Wiederaufbaufonds schneller voranzutreiben.

 Biden-Sieg reduziert politische Risiken

Zwar räumt der Sieg Bidens die politische Unsicherheit nicht vollständig aus, reduziert jedoch die Risiken. Für die Märkte sind das gute Nachrichten. In der Außenpolitik können wir tendenziell mehr multilaterale Kooperation erwarten, was gut für Europa ist. In den Beziehungen zwischen China und den USA erwarten wir dagegen keine Entspannung. Vor allem an der Technologiefront werden beide Länder weiter miteinander konkurrieren, Biden dürfte jedoch strategischer vorgehen. Auch die Demokraten sehen China als Konkurrenten, werden allerdings im Ton weniger hart sein als Trump.

 Steigende Bedeutung von ESG

Eine erfreuliche Konsequenz aus Bidens Sieg ist die Wieder-Beschleunigung von ESG-Themen (vor allem Klima und soziale Gerechtigkeit), die wir bereits jetzt beobachten können. Tatsächlich ist eine Diskussion entbrannt, ob die Fed ihr Mandat erweitern und explizit zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit beitragen soll, was einer bedeutenden Richtungsänderung gleichkäme. US-Unternehmen dürften weiter an der Verbesserung ihres ESG-Profils arbeiten. Dadurch würden zwei langfristige Anlagethemen weiter an Bedeutung gewinnen: das Wachstum der asiatischen Wirtschaft, angeführt von China, und der US-Fokus auf Innovation und ESG.

Wie ist der Ausblick für 2021?

Wir erwarten zu Jahresbeginn eine zyklische Erholungsphase, allerdings bei anhaltend niedrigen Zinsen und hoher Liquidität. „Risky Assets“, insbesondere Aktien, dürften sich in diesem Umfeld gut entwickeln; wir erwarten Themenrotationen, die Suche nach attraktiven zyklischen Kaufgelegenheiten sowie eine Erholung der Value-Aktien. Die Schwellenländer werden wohl im kommenden Jahr und vor allem im ersten Halbjahr 2021 schneller wachsen als die Industrieländer. Sowohl Europa als auch die USA dürften dann noch immer mit der zweiten Welle kämpfen, während sich die Wirtschaft auf der Südhalbkugel und in China weiter erholt. In Verbindung mit dem anhaltend schwachen US-Dollar sind dies gute Voraussetzungen für Schwellenländer-Anleihen und Schwellenländer-Währungen, wobei aus unserer Sicht hier weiterhin eine sorgfältige Auswahl wichtig ist.

 Unternehmensanleihen profitieren von der hohen Liquidität; da wir uns vermutlich auf eine Erholungsphase zubewegen, sind sie jedoch im Vergleich zu Aktien nicht mehr ganz so attraktiv bewertet. Außerdem werden wir wahrscheinlich weitere Kreditausfälle bei Anleihen mit schwachem Rating sehen, eine Reihe von Unternehmen werden möglicherweise nicht überleben. Daher ist es nach unserer Auffassung bei Unternehmensanleihen wichtig, sich verstärkt auf die Analyse zu konzentrieren und nach solventen Unternehmen mit robusten Geschäftsmodellen zu suchen. Staatsanleihen (US-Treasuries und Euro-Kernländer) aus unserer Sicht nach wie vor unattraktiv und vor allem für Liquiditäts- und Absicherungszwecke interessant.

 Fazit: Ungezügelter Optimismus zeichnet ein stark vereinfachtes Bild der Lage, denn wahrscheinlich stehen uns einige harte Monate bevor. Absicherung und Liquidität sind weiterhin wichtig, wie wir meinen, da wir uns vermutlich nicht linear auf eine stärkere Wachstumsphase zubewegen. Wir sehen jedoch durch eine Anpassungsphase auch Chancen für Themenrotationen.

  Die vollständige Publikation „Amundi Global Investment Views – December 2020“* in der englischen Originalfassung finden Sie im Amundi Research Center*.

*Bitte beachten Sie, dass der oben angeführte Link eine Website öffnet, deren Inhalt nicht von der Amundi Austria GmbH kontrolliert und verantwortet wird. Durch die Nutzung des Links bestätigen Sie das Lesen und Ihre Zustimmung zu den folgenden Hinweisen:  

Wichtige Hinweise: Dies ist eine Marketingmitteilung. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung von Investmentfonds, Wertpapieren, Indizes oder Märkten zu. Diese Unterlage darf nicht an „U.S. Persons“ gemäß Regulation S des U.S. Securities Act von 1933 weitergegeben werden. Das verlinkte Dokument stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Anteilen eines Investmentfonds oder zum Bezug einer Dienstleistung dar. Die geäußerten Ansichten bezüglich der Markt- und Wirtschaftstrends sind die des Autors und nicht notwendigerweise von Amundi Asset Management und können sich jederzeit aufgrund von Markt- und anderen Bedingungen ohne Verständigung ändern. Die Informationen, Einschätzungen oder Feststellungen in diesem Dokument wurden auf Basis von Informationen aus Quellen erstellt oder getroffen, die nach bestem Wissen als verlässlich eingestuft wurden. Es kann nicht garantiert werden, dass Länder, Märkte oder Sektoren sich wie erwartet entwickeln. Diese Ansichten sollten nicht als Anlageberatung, Wertpapierempfehlungen, Finanzanalyse oder als Hinweis auf den Handel für ein Produkt von Amundi Asset Management angesehen werden. Investitionen bergen gewisse Risiken, darunter politische Risiken und Währungsrisiken. Die Anlagerendite und der Wert des investierten Kapitals können sowohl sinken als auch steigen und auch den Verlust des gesamten investierten Kapitals zur Folge haben. Es wird weder ausdrücklich noch implizit eine Aussage oder Zusicherung über die Richtigkeit oder Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen abgegeben. Amundi Asset Management übernimmt keine Haftung für jeglichen Verlust, der direkt oder indirekt aus der Verwertung jeglicher in diesem Dokument enthaltenen Information entsteht. Die Prospekte und die Informationen für Anleger gemäß §21 AIFMG sowie die Kundeninformationsdokumente (KID) für alle von Amundi Austria GmbH in Österreich öffentlich angebotenen Investmentfonds in ihrer jeweils aktuellen Fassung stehen den Interessenten unter www.amundi.at  in deutscher bzw. in englischer Sprache zur Verfügung.

Datenschutzhinweis: Mit unseren Presseaussendungen informieren wir Sie bei passender Gelegenheit über unsere Einschätzungen zu aktuellen Kapitalmarktthemen bzw. anlassbezogen über aktuelle Entwicklungen in Zusammenhang mit unserem Unternehmen oder der Amundi Gruppe, da Ihre Tätigkeit als Medienvertreter für unsere Öffentlichkeitsarbeit relevant ist. Ihre in diesem Zusammenhang von uns gespeicherten personenbezogenen Daten (Name und E-Mailadresse) werden wir ausschließlich für diesen Zweck verwenden und nicht an Dritte weitergeben. Sie haben das Recht, Auskunft über Ihre von uns gespeicherten Daten zu erhalten, diese berichtigen oder löschen zu lassen bzw. der weiteren Verarbeitung Ihrer Daten zu widersprechen. Hierzu oder falls Sie keine Zusendung mehr erhalten wollen, kontaktieren Sie uns bitte unter presse.austria@amundi.com. In diesem Fall werden wir Ihre bei uns gespeicherten personenbezogenen Daten umgehend löschen. Außerdem haben Sie das Recht, sich ggf. an die zuständige Datenschutzbehörde zu wenden. Verantwortliche für die Datenverarbeitung ist die Amundi Austria GmbH, Schwarzenbergplatz 3, 1010 Wien. Weitere Informationen zum Umgang der Amundi Austria GmbH bzw. der Amundi Gruppe mit personenbezogenen Daten finden Sie auf unserer Webseite www.amundi.at unter „Rechtliche Hinweise & Impressum“.

Weitere Nachrichten