Amundi CIO Views – April 2020: Die Ansteckungsgeschwindigkeit ist wesentlich für die Märkte, um den Wendepunkt zu erreichen

Freitag, 03. April 2020

Märkte

In den „Amundi Global Investment Views – April 2020“ präsentieren Pascal Blanqué (Group Chief Investment Officer) und Vincent Mortier (Deputy Group Chief Investment Officer) ihre aktuellen Einschätzungen der globalen Wirtschaft, der wichtigsten Wirtschaftsräume und der Investmentchancen.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

Die Ansteckungsgeschwindigkeit ist wesentlich für die Märkte, um den Wendepunkt zu erreichen

Die Märkte (Finanzzyklus) eilen dem Konjunkturzyklus voraus und sollten ihren Tiefpunkt vor dem Ende der Coronavirus-Pandemie erreichen. Eine Stabilisation wäre allerdings möglich, sobald es in drei Punkten etwas mehr Gewissheit gibt:

  • Das zyklische Muster der Pandemie oder Anzeichen für eine Verlangsamung der Ausbreitung; entscheidend sind hierbei der Zeitfaktor (Verlängerung der Krise) und die Mobilisierung gegen das Virus (die in mehreren Ländern in Kraft gesetzten Eindämmungsmaßnahmen). Derzeit gibt es noch große Ungewissheit.
  • Die „Alles, was notwendig ist“-Taktik der Regierungen und Zentralbanken; hier stellt sich die Frage, ob die geldpolitischen Maßnahmen und Konjunkturpakete überzeugen, die Finanzierungskonditionen für Unternehmen erleichtern und private Haushalte in einer Phase höherer Arbeitslosigkeit als Folge des wirtschaftlichen Stillstands ausreichend versorgen. Die Märkte scheinen endlich verstanden zu haben, wie groß und beispiellos diese Bemühungen sind.
  • Das kurze Ende der Kreditkurve (nach den letzten Marktverwerfungen) und die Anleiherenditen in den Kernländern, die seit Bekanntgabe der fiskalischen Maßnahmen gestiegen sind, haben höhere künftige Schulden abgezinst. Die Anleiherenditen scheinen nun unter Kontrolle zu sein, während auf der Kreditseite noch Verbesserungspotenzial besteht.

Die massiven politischen und finanzpolitischen Maßnahmen können jedoch nur dann Wirkung zeigen, wenn die Covid-19-Ausbreitung entsprechend zurückgeht. Von diesen zwei Faktoren hängt die Erholung ab, und solange die Pandemie nicht unter Kontrolle ist, wird die Volatilität hoch bleiben.

Was für die Anleger unserer Ansicht nach am wichtigsten ist, ist die Geschwindigkeit der Pandemie. Noch steigt die Zahl der Infizierten weiter, in den vergangenen Wochen sogar beschleunigt. Wenn die Eindämmungsmaßnahmen greifen, sollte sich die Ausbreitung verlangsamen. Dies geschah zuerst in China, und wir sehen jetzt einige Anzeichen dafür in Italien. Die meisten Länder sind noch weit von ihrem Höhepunkt entfernt. Großbritannien und die USA befinden sich wie viele EU-Länder noch in einer Beschleunigungsphase, während sich einige Schwellenländer in einem frühen Stadium befinden.

Wenn sich der globale Lockdown als erfolgreich erweist, sollte sich die Pandemie im nächsten Monat auf ihren Höhepunkt beschleunigen, danach sollte die Geschwindigkeit der Zunahme neuer Fälle abnehmen. Wir bewegen uns auf den Höhepunkt zu, haben ihn jedoch noch nicht erreicht. Kurzfristig können wir nur auf eine vorübergehende Entspannung im Hinblick auf die extremen Marktverwerfungen hoffen, nicht jedoch auf eine vollständige und stabile Erholung der Märkte.

In dieser Übergangsphase der Krise wird den Anlegern klar, dass es nach dem Ende der Pandemie niedrigere Kernanleiherenditen geben wird und daher die Notwendigkeit besteht, anderswo Renditen zu finden. Unternehmensanleihenmärkte und EM-Anleihen werden hier die natürlichen Kandidaten sein, obwohl der Druck auf diese Assetklassen derzeit hoch bleibt und es noch nicht an der Zeit ist, aggressive Einstiegspunkte zu nennen. Bei Unternehmensanleihen bleiben wir im High Yield-Bereich vorsichtig und äußerst selektiv, während wir den Investment Grade-Bereich bevorzugen, der von den Schutzmaßnahmen der Zentralbanken profitieren sollte, ebenso wie Anleihen der Peripherieländer. Eine Fortsetzung der Abwärtsspirale auf dem Markt könnte nur durch einen dauerhaften Schock für das potenzielle Wachstum gerechtfertigt sein, aber das halten wir derzeit nicht für das wahrscheinlichste Szenario.

Die Aktienmärkte werden unter Druck bleiben, bis Anzeichen einer Stabilisierung in der Entwicklungskurve der Epidemie eintreten. Wir sehen Chancen in zyklischen Sektoren mit hoher Qualität, die sich stark erholen könnten, sobald die Attraktivität der Zykliker wiederhergestellt ist, wenn wir uns dem Höhepunkt der Pandemie nähern. Auf regionaler Ebene könnte die Talsohle teilweise früher erreicht werden, China ist dafür ein guter Kandidat. In Bezug auf das Portfoliomanagement erfordert dieser Hintergrund einen weiterhin vorsichtigen Ansatz, da wir erkennen, dass die globale Risikoaversion auf kurze Sicht anhalten und die Flucht in möglichst sichere Anlageformen antreiben und in einer Kombination aus hochwertigen, defensiven und liquiden Vermögenswerten resultieren wird. Aktives Management und Titelauswahl werden wesentlich sein, um diese Zwischenphase und insbesondere den Ausgleich zwischen Performance und Liquidität zu managen. Mehr denn je wird robustes Liquiditätsmanagement ausschlaggebend sein.

Die vollständige Publikation „Amundi Global Investment Views – April 2020“ in der englischen Originalfassung finden Sie im " Amundi Research Center *"

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