Investment Outlook 2020: Flexibel bleiben in unterschiedlichen Szenarien

Montag, 02. Dezember 2019

Märkte

Im Amundi Investment Outlook 2020 präsentieren Pascal Blanqué (Group Chief Investment Officer) und Vincent Mortier (Deputy Group Chief Investment Officer) ihre Einschätzungen für 2020.

Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:

Amundi Investment Outlook 2020: Flexibel bleiben in unterschiedlichen Szenarien

Nach der hervorragenden Performance in diesem Jahr stellt sich für Anleger zunehmend die Frage, ob die Weltwirtschaft 2020 auf eine durch Handelskriege ausgelöste Rezession zusteuern und damit den längsten Bullenmarkt aller Zeiten beenden wird. Oder ob sich, wenn sich das Wachstum auf einem niedrigen Niveau stabilisiert und sich möglicherweise erholt, der Zyklus noch weiter verlängern könnte. Nach Ansicht von Amundi stellt der Rückgang des Welthandels eine wesentliche Veränderung der Wachstumsstruktur dar, er wird jedoch nicht zu einer vollständigen Rezession führen, erst recht nicht in einer Zeit, in der sich die kumulative Lockerungspolitik beschleunigen wird, und ein Teilabkommen zwischen den USA und China in Sicht ist. Die Kombination aus Geld- und Fiskalpolitikein Thema, das im nächsten Jahr und darüber hinaus an Bedeutung gewinnen wird – könnte den Zyklus weiter verlängern und die robuste Binnennachfrage stärken. Während der Lärm in Bezug auf handelsbezogene Themen hoch sein wird, ist eine wesentliche Verschärfung, die die US-Wirtschaft schädigen könnte, angesichts der bevorstehenden US-Wahlen im Jahr 2020 unwahrscheinlich.

Im Jahr 2020 ist der Weg für Investoren möglicherweise nicht linear.

  • Kurzfristig sind die Markterwartungen hinsichtlich politischer Maßnahmen zu weit gegangen und müssen angepasst werden. Der Anpassungsprozess wird die Volatilität bei Anleihen ankurbeln, da die Bodenbildung bei den Kernanleiherenditen bereits begonnen hat und eine Korrektur in einigen teuren defensiven Sektoren des Aktienbereichs. In Bezug auf den US-Dollar dürfte der US-Renditevorteil einen größeren Ausverkauf des Dollars im Jahr 2020 verhindern. In Bezug auf das Währungsmanagement halten wir eine leichte Abwertung des Dollars für das wahrscheinlichste Ergebnis, aber dies würde ausreichen, um ein gewisses Vertrauen wiederherzustellen in selektive Emerging Markets-Währungen, für die der Pessimismus übertrieben ist.
  • Über die kurze Frist hinaus geht der Trend zu einem aggressiveren Policy-Mix, der möglicherweise unorthodoxe Maßnahmen beinhalten kann, wenn sich das Rezessionsrisiko erhöht. Das Ergebnis wird eine Verlängerung des Kreditzyklus sein, die letztendlich zu einer „Explosion“ führen könnte, auch wenn das im Jahr 2020 unwahrscheinlich ist. Die Anleger werden gezwungen sein, in enge oder illiquide Bereiche zu gehen, in denen das Risiko durch übermäßige geldpolitische Maßnahmen verborgen ist. Um die Interessen der Anleger in einer von Schulden überfluteten Welt zu wahren, muss die Nachhaltigkeit (der Unternehmensbilanzen oder der Fiskalpfade in Schwellenländern - EM) jetzt ein entscheidender Faktor bei der Auswahl sein, da sich die Fundamentaldaten bereits verschlechtern.

Was die Anlagestrategie für 2020 betrifft, sollten sich Anleger auf die Anpassung der Zusammensetzung ihrer Portfolios an den De-Globalisierungstrend konzentrieren, anstatt eine globale Rezession zu fürchten. Sie sollten sich auch auf einen ausgereiften und verlängerten Kreditzyklus mit höheren Liquiditätsrisiken aufgrund strengerer Vorschriften nach der Krise von 2008 vorbereiten.

Wir sehen folgende Hauptthemen für Investoren:

  • Erstens werden Income und Chancen aus der Umschichtung in vernachlässigte Bereiche die Aktien-Story 2020 sein. Während sich die Erwartungen an die Wahrscheinlichkeit anpassen, dass eines der alternativen Szenarien (Aufwärts- oder Abwärtsszenarien) zum Mainstream wird, sollten das Fehlen starker Richtungstrends an den Märkten und das schwache Gewinnwachstum die Anleger dazu bringen, nach stabilen Bereichen im Aktien Income-/Dividendenbereich zu suchen. Sobald sich der Ausblick stabilisiert und die Renditen die Talsohle erreicht haben (PMI – Einkaufsmanagerindex: Erholung im ersten Halbjahr erwartet, später einige Fiskalexpansionsschritte), könnte es zu einer Umschichtung in Bereiche mit attraktiver Bewertungen kommen. Zyklische Aktien (Qualität in Europa und Value in den USA) und Small Caps bieten Chancen, die über das gesamte Jahr hinweg genützt werden können.
  • Zweitens wird die Suche nach Renditeoptimierung, mit genauerer Prüfung und flexiblen Strategien, die Anleihenmärkte bestimmen. Die Jagd nach Rendite bleibt ein zentrales Thema in Zeiten extrem niedriger Zinsen (nicht notwendigerweise negativ) und der Wiederherstellung irgendeiner Form der quantitativen Lockerung durch die Zentralbanken (Quantitative Easing) oder sogar darüber hinaus. Enge Bereiche und das Liquiditätsrisiko bestehen jedoch weiterhin und erfordern einen umfassenden Einblick in die Möglichkeiten bei Anleihen (sowohl in entwickelten als auch in aufstrebenden Gebieten). High Yield (HY) bleibt angesichts des günstigenAusblicks bei Ausfallrisikoen attraktiv. Allerdings ist es wichtig, einen angemessenen Zeitrahmen im Auge zu haben, gerade jetzt, wo eine mögliche Diskrepanz zwischen knapper Marktliquidität und täglicher Fonds-Liquidität auffallend ist. Aus Unternehmenssicht wird eine verstärkte Prüfung auf Sektor- und Einzeltitelebene ebenfalls von entscheidender Bedeutung sein, um Geschäftsmodelle zu vermeiden, die nicht nachhaltig sind und nur durch den Appetit der Anleger auf Rendite am Leben erhalten werden. In einem Umfeld der geld- und fiskalpolitischen Akkommodierung sind Schwellenläner-Anleihen attraktiv, vorzugsweise in harter Währung, aber auch mit Chancen in lokalen Währungen, die sich im Laufe des Jahres ergeben.

Bei den Fixed Income Kernkomponenten ist ein flexibler und diversifizierter Ansatz geeignet, da die Volatilität aufgrund unterschiedlicher Nachrichtenströme zurückkehren kann, bevor sich die Anlegererwartungen an unterschiedliche Szenarien anpassen. US-amerikanische Anleihen von hoher Qualität verdienen hier eine Erwähnung wegen ihrer Liquidität und Renditeprämie.

  • Drittens werden neue Themen in den Emerging Markets vor dem Hintergrund einer stärker fragmentierten Welt und einem Rückgang des Welthandels auftauchen. Investoren werden über das traditionelle „globale“ Emerging Markets-Konzept hinausgehen und tiefer in attraktive Chancen und Themen eintauchen müssen. Unter den letzteren bevorzugen wir die Länder, die eine starke Binnennachfrage haben und weniger externen Schwachstellen ausgesetzt sind. Alternativ verdienen Themen wie die Seidenstraße, die die potenzielle neue Rolle Chinas in der geopolitischen Landschaft einfangen, aus unserer Sicht eine verstärkte Aufmerksamkeit der Anleger.
  • Abschließend halten wir fest, dass Anleger damit beginnen sollten, volatilitätssichere Portfolios aufzubauen. Die Volatilität wurde durch die Verbreitung einiger Anlagestrategien (Verkauf der Volatilität zur Erzielung der Prämie) eingeschränkt. Wenn sich die Markterwartungen jedoch anpassen, sind Volatilitätsspitzen wahrscheinlich. Wir sind in eine Phase eingetreten, in der es nicht auf die durchschnittliche Volatilität ankommt, sondern auf die Tatsache, dass die Märkte von ruhigen Phasen zu Phasen hoher Volatilität wechseln werden. Um ihre Portfolios vor Volatilität zu schützen, sollten Anleger liquide alternative Strategien in Betracht ziehen, die eine geringe Korrelation zu traditionellen Anlageklassen aufweisen, sowie Volatilitätsstrategien.

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