Amundi CIO Views – September 2019: Back to school. Back to normal?

Sonntag, 01. September 2019

Märkte

In den „Amundi Global Investment Views – September 2019“ präsentieren Pascal Blanqué (Group Chief Investment Officer) und Vincent Mortier (Deputy Group Chief Investment Officer) ihre aktuellen Einschätzungen der globalen Wirtschaft, der wichtigsten Wirtschaftsräume und der Investmentchancen.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

Back to school. Back to normal?

Die Finanzmärkte sind in den letzten Wochen durch die Eskalation des Handelskrieges zwischen den USA und China erschüttert worden, da sowohl Einfuhrzölle als auch Gegenzölle auferlegt wurden. In Ländern wie Argentinien tauchten wieder länderspezifische Risiken auf, das britische Parlament wurde im Zusammenhang mit dem Brexit-Chaos suspendiert und Italien erlebte seine eigene politische Krise. Die Suche der Anleger nach Sicherheit drückte die Renditen von Kernländer-Anleihen auf ein beispiellos niedriges Niveau, wobei die Renditen der 30-jährigen deutschen Bundesanleihen erstmals negativ wurden. Die US-Renditekurve wurde zum ersten Mal seit 2007 invers, die Renditen von 2-jährigen Schuldverschreibungen überstiegen jene von 10-jährigen Schuldverschreibungen.

Aus unserer Sicht gibt es drei Hauptfaktoren für diese Sommer-Misere

Erstens mögen die Märkte keine politischen Unsicherheiten und Unklarheiten, und beides hat zugenommen. Auswirkungen der geopolitischen Risiken auf den wirtschaftlichen Ausblick sind offensichtlich. Rezessionssorgen sind in den USA übertrieben (wir erwarten keine Rezession in den nächsten 12 Monaten) und wir sollten die Rolle der Inversion der Zinskurve als Vorbote der Rezession in Zeiten unkonventioneller Geldpolitik nicht überbewerten. Zweitens droht die Eskalation des Handelskrieges in einen Währungskrieg, da sowohl die USA als auch China um die globale Hegemonie kämpfen. Die Abschwächung des Yuan auf über 7 Yuan pro Dollar, zum ersten Mal seit der Krise von 2008, wurde von der US-Regierung als Versuch der Chinesen angesehen, Währungen zu manipulieren. Wir teilen jedoch nicht die Ansicht, dass China die Währung proaktiv manipulieren wird. Die Behörden versuchen lediglich, den Wechselkurs zu stabilisieren, um die negativen Auswirkungen der Zölle auf die Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Exporte auszugleichen. Drittens nimmt der politische Druck auf die Zentralbanken zu. Die Fed hat eine Zinssenkung vorgenommen und die quantitative Straffung beendet. Die Art und Weise, in der Trump den Fed-Chef Jerome Powell unter Druck gesetzt hat, die Zinsen zu senken, ist jedoch eine Herausforderung für die Unabhängigkeit der Fed, insbesondere im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen 2020.

Welche Auswirkungen ergeben sich für Investments?

Der Rückgang der Renditen von Anleihen der Kernländer spiegelt ein komplexes Szenario wider. Die Erzählung scheint sich zu ändern, von „schlechte Nachrichten für die Wirtschaft sind gute Nachrichten für ‚Risky Assets‘“, die von den ultra-gemäßigten Zentralbanken unterstützt wird, hin zu „schlechte Nachrichten könnten bald tatsächlich zu schlechten Nachrichten werden“, wobei die Märkte einen wirtschaftlichen Abschwung einpreisen. Infolgedessen erwarten die Märkte und sogar die Politik, dass die Zentralbanken aggressiver intervenieren, aber die Märkte könnten beim Einpreisen geldpolitischer Maßnahmen zu weit gegangen sein, da das globale Wachstum stärker sein könnte als erwartet.

Kurzfristig könnten die Erwartungen einer aggressiven geldpolitischen Lockerung die Abwärtsbewegungen am Aktienmarkt in diesem äußerst unsicheren Umfeld begrenzen. Die Zentralbanken können zur Verlängerung des Zyklus beitragen, aber die Wirksamkeit dieser neuen Maßnahmen wird geringer sein als in der Vergangenheit, wenn sie nicht von einer konsequenten fiskalpolitischen Unterstützung begleitet werden. Es ist möglicherweise eine gute Nachricht, dass Deutschland die Wirtschaft ankurbeln könnte, um eine Rezession zu vermeiden. Wir befinden uns jedoch in einem sehr frühen Stadium, der Umfang ist begrenzt und nicht auf EU-Ebene koordiniert. Die Aktienbewertungen werden durch niedrige Anleiherenditen gestützt. Die Gewinnrevisionen waren bereits massiv, eine Stabilisierung könnte in den kommenden Wochen eintreten. Sollten sich die Aktienmärkte weiter abschwächen, könnte dies taktische Gelegenheiten bieten, das Engagement zu erhöhen. In dieser Phase, in der die Auswirkungen der Zentralbankpolitik nachlassen, werden die Gewinnaussichten die Haupttreiber der Märkte sein, und hier besteht das Risiko weiterer Rückgänge.

Die Suche nach Rendite wird sich fortsetzen, wovon vor allem hochwertige Investment Grade-Anleihen und Emerging Markets-Anleihen profitieren. Angesichts der extrem niedrigen Anleihenrenditen, der hohen Duration der wichtigsten Anleihenindizes und der geringen Liquidität sollten Anleger jedoch auf eine höhere Volatilität vorbereitet sein. Ein aktiver und diversifizierter Ansatz, bei dem alle Parameter bei festverzinslichen Wertpapieren (Duration, Währungen, Kurve, Kredit) berücksichtigt werden, kann dazu beitragen, einen Mehrwert in der Renditewüste zu erzielen. Die Beurteilung der Liquidität wird ebenfalls von entscheidender Bedeutung sein, da bei einer Enttäuschung über die Maßnahmen der Zentralbanken weniger liquide Bereiche einem höheren Risiko ausgesetzt sein können.

Insgesamt wird eine erhöhte Volatilität dazu führen, dass Anleger ihre Engagements neu überdenken und dabei wieder einmal die Grundlagen ins Zentrum rücken. Um Portfolios zu schützen, könnten Anleger das Risiko durch geeignete Absicherungsstrategien (Gold, Optionen und Währung) abschwächen und eine positive Einschätzung der US-Duration als Absicherung gegen Markt- und Liquiditätsrisiken in Betracht ziehen.

Die vollständige Publikation „Amundi Global Investment Views – September 2019“ in der englischen Originalfassung finden Sie im " Amundi Research Center "

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