Amundi CIO Views – Jänner 2020: Rekorde, Überraschungen und Gelegenheiten

Dienstag, 07. Januar 2020

Märkte

In den „Amundi Global Investment Views – Jänner 2020“ präsentieren Pascal Blanqué (Group Chief Investment Officer) und Vincent Mortier (Deputy Group Chief Investment Officer) ihre aktuellen Einschätzungen der globalen Wirtschaft, der wichtigsten Wirtschaftsräume und der Investmentchancen.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

Rekorde, Überraschungen und Gelegenheiten

Ein Rückblick auf die letzten zwölf Monate erinnert uns daran, wie unkonventionell dieses Jahr der Rekorde war. Positiv ist zu vermerken, dass die Aktien im Dezember auf historische Höchststände stiegen und die Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren angesichts sinkender Anleiherenditen ebenfalls stark waren. Die Kombination dieser Trends ermöglichte es, dass ein traditionelles, im Verhältnis 50:50 gemischtes Portfolio aus Anleihen und Aktien 2019 für Anleger auf Eurobasis die beste Jahresperformance in den letzten zwei Jahrzehnten erzielte. Es gab im Jahr 2019 jedoch auch nicht so gute Rekorde in wirtschaftlicher und geopolitischer Hinsicht – ein hoher Indexwert des World Uncertainty Index, der die weltweite Unsicherheit misst (Brexit, Amtsenthebungsverfahren von Trump und Eskalation des Handelskrieges). Die Schulden sind sprunghaft gestiegen, die CO2-Emissionen sind ebenfalls gestiegen und in vielen Ländern ist soziale Unzufriedenheit ausgebrochen. Insgesamt hat sich das globale Wachstum verlangsamt, die Inflation hat die Ziele der Zentralbanken nicht erreicht, und es sind weitere Schwachstellen entstanden. Die starke Entkoppelung zwischen der Marktperformance und dem fragilen wirtschaftlichen Umfeld ist teilweise auf die Neubewertung der Märkte und auf die große Verschiebung der Politik der Zentralbanken zurückzuführen. Verschiedene Formen der akkommodierenden Geldpolitik haben die Anfang 2019 herrschenden Finanzierungsbedingungen gelockert.

Der Begriff „Normalisierung“ wird auch künftig nicht im Wortschatz der Zentralbanken enthalten sein, auch wenn sich große europäische Institutionen bei extremen Maßnahmen zunehmend unwohl fühlen. Das mit der Entscheidung von Draghi und der schwedischen Riksbank, aus dem Negativzinsumfeld auszusteigen, eingeführte Staffelungssystem für EU-Banken signalisiert das Bewusstsein der Zentralbanken, dass die negativen Zinssätze schädliche Folgen haben. Wir sehen, dass dieses Bewusstsein wächst, zusammen mit einer Debatte über eine aggressivere Finanzpolitik in Europa (Infrastruktur und grüne Investitionen) und auch in den USA. Das Szenario der Fiskalerleichterung ist nicht vollständig eingepreist, insbesondere nicht bei Anleihen der Kernländer und zyklischen Aktien. Dies könnte eine der größten Überraschungen in diesem Jahr darstellen, die das Erreichen der Talsohle bei den Renditen von Kernanleihen und eine Rotation in Richtung Value-Sektoren unterstützt. Eine weitere Überraschung könnte aus den USA kommen. Wir glauben, dass Präsident Trump alles tun wird, um die Wirtschaft auf Kurs zu halten, aber es ist nicht eindeutig, welches Ergebnis die Märkte bevorzugen – eine Wiederwahl von Trump oder einen Sieg der Demokraten. Im demokratischen Lager scheinen die Aussichten für Warren zugunsten von Sanders zu schwinden, doch es geht um grundlegende Fragen (Zerschlagung von Big Tech, Energiepolitik, Gesundheitsversorgung, Regulierung, Außenpolitik). Daher könnte es zu einer Neugewichtung der verschiedenen Sektoren und Aktien kommen. Investoren, die davon überzeugt sind, dass Trump die Wahlen leicht gewinnen wird, müssen möglicherweise ihre Position überdenken, und dies könnte eine Quelle der Volatilität sein. Der dritte Überraschungsbereich könnte in den Schwellenländern liegen, mit möglichen regionalen Unterschieden. China (und von China abhängige Länder) könnten von einer Erleichterung im Handelskrieg profitieren. Die CEMEA-Region könnte von ihrer Abhängigkeit von der europäischen Nachfrage profitieren, während Lateinamerika gegenüber politischen Turbulenzen und der Entwicklung von Investorenströmen anfällig sein könnte.

Alles in allem wird 2020 ein von Politik und Überraschungen geprägtes Jahr sein – Europa bewegt sich in Richtung Befreiung von fiskalen Zwängen, es gibt US-Wahlkampagnen und länderspezifische Geschichten über politische Instabilität in den Schwellenländern. Anstatt zu versuchen, das Unvorhersehbare vorherzusagen, sollten sich Anleger darauf konzentrieren, ein belastbares Portfolio nach fünf Prinzipien aufzubauen:

(1)   Die zyklische Erholung in der ersten Jahreshälfte mitnehmen, vorsichtig bleiben bei der Duration für den Fall, dass es zu einer Talsohle der Anleiherenditen kommt und Bevorzugung zyklischer Value-Aktien, insbesondere in Europa.

(2)   Chancen in den Schwellenländern nützen, da eine mögliche Abwertung des US-Dollar im nächsten Jahr Investitionen in Schwellenländer unterstützen würde, insbesondere in Anleihen in lokaler Währung.

(3)   Auslöser für alternative Szenarien überwachen und Absicherung gegen extreme Ereignisse. Eine Wiederaufnahme oder eine Verschlechterung des Handelskrieges würde eine Rezession auslösen, den Bullenmarkt für Aktien beenden und den Anleihenmarkt unter Druck setzen. In einem Aufwärtsszenario könnte ein massiver fiskalischer Anreiz zugunsten einer grünen Wirtschaft und sozialer Ausgeglichenheit die Märkte auf einen nachhaltigen Weg bringen, aber die Renditen von Anleihen unter Druck setzen.

(4)   Da diese Szenarien sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die Märkte haben, sollten Anleger angemessene Liquiditätspuffer beibehalten, falls eines dieser unterschiedlichen Szenarien zum Tragen kommt.

(5)   Schließlich werden ESG-Investitionen noch relevanter, wenn es um risikobereinigte Performances und um Wirtschafts- und Sozialmodelle geht, die von langfristigen Risiken wie negativ beeinflusst werden(z. B. Ungleichheiten und Klimawandel).

Die vollständige Publikation „Amundi Global Investment Views – January 2020“ in der englischen Originalfassung finden Sie im " Amundi Research Center "

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