Nach Ernennung von Lagarde und von der Leyen: Anleihen sind wieder gefragt

Freitag, 19. Juli 2019

Märkte

In den aktuellen Amundi Investment Talks analysieren die Amundi Experten Didier Borowski, Head of Macroeconomic Research, Isabelle Vic-Philippe, Head of Euro Govies and Inflation, und Grégoire Pesquès, Head of Global Credit, die Auswirkungen der Ernennungen von Christine Lagarde (Präsidentin der EZB) und Ursula von der Leyen (Präsidentin der Europäischen Kommission) für Anleger.

Zusammenfassung der Einleitung von Didier Borowski

Die Ernennung von Christine Lagarde zur Präsidentin der EZB und Ursula von der Leyen zur Präsidentin der Europäischen Kommission sind Kompromisse, aber zweifellos die Bestmöglichen. Denn nun setzen sich zwei Frauen mit großer Erfahrung für die Stärkung der Europäischen Union ein, so Didier Borowski, Head of Macroeconomic Research bei Amundi. „Es ist ganz klar, dass die politische Dimension die technokratische Ebene in den europäischen Institutionen abgelöst hat. Eine spannende Entwicklung.“

1. Für die Eurozone hat das wirtschaftliche Konsequenzen: Die Rolle der Kommission wird zwangsläufig politischer werden. So werden beispielsweise die Handelsgespräche mit dem Rest der Welt im Mittelpunkt stehen. Der aktuell ausgehandelte mehrjährige Finanzrahmen für die Jahre 2021 bis 2027 ist für die weitere Entwicklung der Eurozone von zentraler Bedeutung. Ein gemeinsamer Haushalt mit Stabilisierungseigenschaften ist unwahrscheinlich. Aber es besteht ein breiter Konsens über die Kapitalmarktunion. Diese würde es ermöglichen, die umfangreichen Einsparungen der Eurozone – bei den Investitionen beliefen sie sich allein 2018 auf 340 Mrd. Euro – besser für konkrete Investitionsbedürfnisse wie die Energiewende, die digitale Innovationskraft und Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen einzusetzen.

2. Die Auswirkungen auf die EZB und die Geldpolitik: Auf EZB-Ebene sollte Lagarde Draghis Strategie weiterfahren. EZB und die Regierungen der Eurozone müssen in einer möglichen nächsten Finanzkrise eng zusammenarbeiten. Hier ist Lagarde die richtige Wahl, da sie es gewohnt ist, mit Staatschefs zu verhandeln. Auf der monetären Seite glauben wir, dass die EZB vor dem Hintergrund einer sich abschwächenden Konjunkturperspektive in der Eurozone und einer geringen Inflation nicht zögern wird, ihre Leitzinsen zu senken, wenn die Fed die Zinsen deutlich senkt und/oder wenn der Euro aufgewertet wird. Schließlich erwarten wir, dass die EZB im September ein neues QE-Programm für Unternehmensanleihen ankündigt. Denn sie beabsichtigt weiterhin, "alles zu tun, was nötig ist", um eine Krise in der Eurozone zu vermeiden.

3. Möglichkeiten für Anleiheinvestoren: Bei den aktuellen Renditeniveaus sind die Marktteilnehmer heute sehr sensibel gegenüber Ankündigungen, dass sich die Wirtschaftslage aufhellen wird. Da die Zentralbanken nun wieder eine lockerere Geldpolitik verfolgen, prognostizieren wir keinen signifikanten Renditeanstieg. Wir sehen eher eine Fortsetzung der Prämienjagd der Anleger. Da Italien das Defizitverfahren mit der EU vermeidet, könnte eine negative Haltung gegenüber den italienischen Anleihen recht kostspielig werden. Investoren sollten Neutralität mit einer abwägenden Haltung wahren. Auf der Suche nach höheren Renditen ist das nachrangige Unternehmenssegment eine interessante Anlage, die attraktive Prämien bei guter Qualität, geringem Durationsrisiko und ziemlich hoher Liquidität bieten könnte. Aus unserer Sicht gibt es an den Rentenmärkten weiterhin eine Reihe von Chancen, insbesondere bei langlaufenden Staatsanleihen. Darüber hinaus werden wir bei einer stärkeren Beteiligung der Zentralbanken Spreads im Investment-Grade-Universum sehen. Dann sollten Anleger bei Unternehmensanleihen stark auf Value achten.

Die vollständige Publikation in der englischen Originalfassung finden Sie im Amundi Research Center *

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