Amundi CIO Views – Mai 2019

Mittwoch, 08. Mai 2019

Märkte

In den „Amundi Global Investment Views – Mai 2019“ präsentieren Pascal Blanqué (Group Chief Investment Officer) und Vincent Mortier (Deputy Group Chief Investment Officer) ihre aktuellen Einschätzungen der globalen Wirtschaft, der wichtigsten Wirtschaftsräume und der Investmentchancen.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

In einem Umfeld starker Finanzmärkte und schwacher realer Wirtschaftsleistung scheint Selbstgefälligkeit der Märkte das zentrale Thema zu sein. Zur Erklärung sollte man festhalten, dass die globale „Risky Assets“-Rally im Wesentlichen von einem einzigen Faktor bestimmt wurde: der Inflation. Die Abwärtsanpassung der Inflationserwartungen hat die Zinskurven generell nach unten gedrückt und die Politik der Zentralbanken in den Industrieländern und in den Schwellenländern in eine gemäßigtere Richtung gelenkt. Die Zentralbanken haben das „Goldilocks“-Szenario erfolgreich wiederhergestellt, das „Risky Assets“ in den Jahren 2012-2017 unterstützte.

Die Frage ist, wie geht es weiter? Ist die Wirkung der niedrigen Zinsen an diesem Punkt des Zyklus und bei den aktuellen Marktbewertungen stark genug, um die Rally weiter voranzutreiben? Obwohl eine Wende unwahrscheinlich ist – das Niedrigzinsumfeld wird weiter andauern – gehen wir davon aus, dass die Marktsensitivität in Bezug auf Wachstumsfaktoren in dieser späten Zyklusphase zunehmen wird, mit Fokus auf dem Rezessionsrisiko und auf Nachhaltigkeit der Unternehmensgewinne. Die Konsenserwartungen für den S&P 500 gehen von einem zweistelligen Gewinnwachstum im Jahr 2020 aus, unserer Meinung nach eine optimistische Einschätzung. Wir sehen darin ein signifikantes Risiko von Enttäuschungen. Dies bedeutet, dass Anleger sich bemühen sollten, die Diversifizierung zu verbessern, defensiv zu bleiben und nach Chancen Ausschau zu halten, die sich im Falle einer positiven Marktentwicklung ergeben könnten.

Kurzfristig deuten drei Faktoren auf eine Verlängerung der Rally hin: gelockerte finanzielle Bedingungen, günstige relative Bewertungen von Aktien gegenüber Anleihen (die Differenz zwischen der Gewinnrendite und der Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen im Vergleich zu historischen Durchschnittswerten seit 1987 ist attraktiv) und die Tatsache, dass es immer noch ein gewisses Potenzial für die Ausweitung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses gibt. Eine weitere Abnahme der Handelsspannungen (die auf Anzeichen eines möglicherweise bevorstehenden US-China-Abkommens zurückzuführen ist) sowie aufholende makroökonomische Daten (wobei sich die gestiegenen Fiskaldaten sich günstig auf die Realwirtschaft auswirken könnten) sollten die Bewegung in diese positive Richtung unterstützen.

Daher glauben wir, dass, es zwar noch Chancen gibt, die Luft aber doch schon recht dünn ist, zumal die Märkte bereits einiges an Perfektion einpreisen.

Blickt man über einen kurzfristigen Horizont hinaus, so ist das Bild eher verschwommen. Die Wahrscheinlichkeit negativer Erträge wird insbesondere durch die Kombination zweier Faktoren steigen. Der erste ist, dass Marktbewertungen nicht besonders überzeugend sind. Nach unseren Prognosen sollte das zyklisch angepasste Kurs-Gewinn-Verhältnis (CAPE) [1] von Shiller, eine Messgröße für die Marktbewertung, Ende 2019 von derzeit 31 auf 28 abrutschen. Dieser prognostizierte Wert, obwohl unter dem Wert von Anfang 2018 (33), liegt nahe an den Zahlen von 1929 und ist historisch teuer. Der zweite Faktor ist, dass, historisch betrachtet, eine wesentliche Abwärtskorrektur der Gewinne (z. B. getrieben durch eine wirtschaftliche Rezession) kombiniert mit hohen Bewertungen negativ für die Aktienmärkte ist. Daher wird der Gewinnausblick zum Schlüsselfaktor dafür, ob der Markt seinen Aufwärtstrend fortsetzt oder nicht.

Um das kurzfristige Aufwärtspotenzial und die gleichzeitig bestehenden mittelfristigen Abwärtsrisiken in Balance zu halten, war unser genereller Ansatz (und sollte es auch bleiben), das Gesamtrisiko in den Portfolios zu reduzieren, in Phasen der Stärke Gewinne mitzunehmen und nach Rückschlägen in Bereiche umzuschichten, wo wir noch relative Value-Chancen nützen können. So betrachtet sind Emerging Markets, europäische Aktien und einige Segmente von Unternehmensanleihen die natürlichen Kandidaten.

[1] Das zyklisch angepasste Kurs-Gewinn-Verhältnis (CAPE), auch bekannt als Shiller PE nach Robert Shiller, der es populär gemacht hat, misst den Aktienkurs eines Unternehmens im Verhältnis zu den durchschnittlichen Erträgen der letzten 10 Jahre.

Die vollständige Publikation „Amundi Global Investment Views – May 2019“ in der englischen Originalfassung finden Sie im " Amundi Research Center "

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